Pfarrer Claus Dillinger
Der heutige Zustand der Schankweiler-Klause ist größtenteils das Verdienst unseres verstorbenen Pfarrer Claus Dillinger der Pfarrei Holsthum, der sich um die Instandsetzung und Restaurierung der Klause bemüht hatte, Klausenfeste organisierte, Gelder sammelte, um dieses Kleinod zu bewahren. Er hat alles getan, die Klause im Bewusstsein der Menschen wieder zu einem Mittelpunkt nicht nur des Tourismus sondern auch des religiösen Lebens zu machen.
Wie sehr ihm die Klause am Herzen gelegen hat, beweist sein Engagement bei der Gründung der „Fördergemeinschaft Schankweiler-Klause e. V.“ am 06.09.1995.
In Memoriam an Pfarrer Claus Dillinger von Prälat Dr. Mockenhaupt, von 2002
Viele haben auf die Nachricht vom Tod des Pfarrers i. R. Claus Dillinger im vergangenen Jahr mit der Bemerkung reagiert: „Er war einer von uns“. Das gilt vor allem für seine Pfarrei Holsthum mit den Filialen Schankweiler und Peffingen und für die zahlreichen Pilger, die regelmäßig zum Wallfahrtsort Schankweiler Klause kamen. Pfarrer Claus Dillinger hat durch lange 46 Jahre Pfarrei und Wallfahrtsstätte – im besten Sinn des Wortes – „betreut“. Bis zum 85. Lebensjahr durfte er dort seelsorglichen Dienst versehen; darüber hinaus erfüllte er viele Aufgaben, die sich aus der Not und den Anliegen der Menschen seiner Pfarrei ergaben. Wenn er jede Woche einmal eine „Sorgenmesse“ in der Kapelle der Schankweiler Klause hielt, dann kommt darin schon zum Ausdruck, dass Pastor Dillinger sich die Sorgen der Holsthumer zu eigen machte und sie immer wieder einlud und ihnen Gelegenheit gab, ihre Sorgen in die Feier der heiligen Messe hinein zugeben.
In besonderer Weise nahm er sich der Kranken seiner Gemeinde an, die er regelmäßig besuchte, ob sie in ihren Häusern daheim lagen oder zu einem Krankenhaus-Aufenthalt in das Bitburger oder in ein Trierer Krankenhaus gebracht werden mussten.
Fünf Tage, bevor er – kurz vor seinem 86. Geburtstag – selber ins Krankenhaus eingeliefert wurde, besuchte er noch „seine“ Kranken in vier verschiedenen Trierer Krankenhäusern, um ihnen persönlich Weihnachtsgrüße zu überbringen.
Durch seinen Dienst in dem Heiligtum zu Ehren der „Mutter vom guten Rat“ – Schankweiler Klause – wurde Pastor Dillinger vielen Menschen im Bistum Trier und darüber hinaus bekannt. Indem er die Pilger zu Maria führte, hat er ungezählten Hilfesuchenden den Weg zur „Hilfe der Christen“ gezeigt. Die Schankweiler Klause, die in ihren Anfängen auf das Jahr 1648 datiert wird und in ihrer heutigen Baugestalt auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht, wurde durch Claus Dillinger zu einem religiösen Zentrum der Westeifel, das in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen ist.
In die Jahrzehnte seines Holsthumer Wirkens (1954 – 2000) fallen unter anderem die Einrichtung des Kindergartens in kirchlicher Trägerschaft und die Gründung verschiedener katholischer Vereine. Sein besonderes Augenmerk gehörte dem Kirchenchor, dessen Dirigent er längere Zeit war.
Im Ersten Weltkrieg – am 03. Januar 1915 – geboren, wurde Claus Dillinger im 2. Weltkrieg am 08. März 1941 zum Priester geweiht. Sein Geburtsort ist Bernkastel-Kues. Dort hat er die Volksschule besucht. Er übersiedelte ins Prümer Konvikt, um am dortigen Gymnasium die Reifeprüfung zu erlagen; nach seinem Theologiestudium wurde er im Dom zu Trier zum Priester geweiht. Der Bischof ernannte ihn im August 1941 zum Kaplan in Neunkirchen St. Vinzenz, im August 1947 zum Kaplan in Völklingen St. Eligius, im Juli 1952 zum Kaplan in Trier St. Bonifatius, im Juli 1954 zum Pfarrer von Holsthum. Das sind die Daten, die im jüngsten Handbuch des Bistums Trier stehen. Hinter diesen wenigen Angaben ist das Leben des eifrigen und frommen Priesters Nikolaus – Claus – Dillinger zu sehen, der treu seinem Primizspruch gelebt und gewirkt hat und gestorben ist: ADSUM – „Hier bin ich“.
Wohlbegründet sagte Pfarrer Nikolaus Zwirtes beim Requiem für Claus Dillinger: „Du hast dein ADSUM gelebt und bist den Weg Jesu gegangen, auch den Weg durch Leiden und Tod.“
Nach längeren Krankenhausaufenthalten in Trier starb Claus Dillinger am 17. März 2001 im Trier Altenheim St. Irminen.