Die jetzige Kapelle von 1760- 1762 ist ein einschiffiger, geputzter Bruchsteinbau.
Die Vorderfassade mit mittigem Eingang wird an den Gebäudeecken durch zwei Quaderstreifen eingerahmt, die am Gesims abschließen.
Das barocke, durch Hausteine eingefasste Portal, schließt mit doppelt geschweiften Sturz mit Schlussstein, der in einem Wappen die Initialen Marias trägt.
In der Mitte oberhalb des Portals ist eine Figurennische mit muschelförmigem Abschluss und darunter liegender Tafel.
In der Figurennische steht eine Steinmadonna, unten flankiert von Engelköpfen und einem Schriftzug „S. Maria hüllf“.
Die Inschrift der Steintafel ist als Chronogramm in römischer Schrift ausgearbeitet. Die hervorgehobenen römischen Zahlbuchstaben ergeben in der Addition das Erbauungsjahr 1762 wieder.
Die Inschrift selbst heißt übersetzt:
„ZUM LOBE JESU CHISTI, DER GLÜCKLICHEN JUNGFRAU UND MUTTER, WURDE DIE HEILIGE KIRCHE GEMACHT, ERRICHTET AUF FESTEN STEINEN UND AUS WOHLTATEN.“
Das Erbauungsjahr überliefert ebenfalls eine Tafel in der Giebelspitze unter der sich noch eine Uhr mit Ziffernblatt befindet.
Neben dem Portal befindet sich links und rechts je eine
ovale Schauluke. Oberhalb im Giebeldreieck sind zwei kreisrunde Fenster.
An den beiden Seitenwänden befinden sich je fünf Fenster mit Rundbogenabschluss,
vier im Hauptschiff und jeweils eins im Chor. Zur Gartenseite fehlt durch den Anbau das dritte Fenster.
Dieser zweigeschossige Anbau schließt mit einem Walmdach an und wird heute als Wohnhaus genutzt. Ursprünglich stand hier wohl eine Kapelle, worauf zwei stark vorstehende Mauervorlagen und ein angedeuteter Rundbogen hindeutet.
Auf dem schiefer gedeckten Dach sitzt ein achtseitiges Türmchen mit Schiefer verkleidet und mit vier Schallluken, Zwiebelhaube und doppelten Knauf.
Auf der Spitze befindet sich ein filigranes Kreuz mit stilisierten Lilien an den Enden und einem Kreis in der Mitte, ebenfalls mit Lilien bestückt. Die Spitze wird von einem
vergoldeten Wetterhahn verziert.
Von den beiden Glocken, ursprünglich 1770 gegossen, kam eine 1796 durch die Franzosen abhanden, wurde aber um 1880 durch eine neue ersetzt.
Der Innenraum der Kapelle wird durch vier Joche gebildet, die jeweils ein Kreuzgewölbe tragen, unterteilt durch Gurte, und mit dem dreiseitigen Chor abschließen. Die vier Joche werden durch Gurte unterteilt, die seitlich in farblich abgesetzte Mauerpfeiler, mit flachen Pilasterstreifen übergehen.
Die gesamten Fensternischen werden mit einer Hohlkehle umrahmt.
Der Sockel ist einfacher, das Gesims reicher profiliert.
Im Bodenbelag aus Sandsteinplatten sind zwei einfache Grabplatten eingelegt.
Die eine Grabplatte, mit Totenkopf deckt das Grab des Bruders Bernhard Uhren (1761(?) – Jahreszahl ist nicht eindeutig lesbar) ab und hat die Abmessungen 1,98 x 0,66 m.
Die zweite Grabplatte deckt das Grab seines Nachfolgers, Bruder Makarios Klesgen (1766) ab und hat die Abmessungen 1,96 x 0,73 m.
Quellenangabe:
Lais Werner, Die Schankweiler Klause; Trier 1991
Matthias Mayer, Marien – Wallfahrtskirche Schankweiler Klause; Holsthum 2004
Wackenrode, E. (Bearb.) Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. – Der Kreis Bitburg-Prüm (Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1927), Trier 1983
Herausgabe im Auftrag des Ministeriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen vom Landesamt für Denkmalpflege, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 9.2 – Kreis Bitburg-Prüm; 1. Auflage 1997 – Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms